Authentisch miteinander sprechen
Du sitzt in einem Gespräch, hörst aufmerksam zu – und plötzlich fällt dir auf, dass dein Gegenüber bestimmte Dinge betont oder auf eine bestimmte Weise erzählt. Wenn du dich mit Sprache beschäftigst – ob in der Führung, im Coaching oder im Austausch mit Kundinnen und Kunden – wirst du wahrscheinlich irgendwann hören, dass es oft nicht nur darauf ankommt, was jemand sagt, sondern wie es gesagt wird – und vor allem: wie es verstanden wird. In diesem Zusammenhang stelle ich dir in diesem Artikel eine Auswahl gängiger Meta-Programme vor, die sich gut beobachten lassen und sich vielleicht auch leicht merken lassen – jeweils in einer kurzen Gegenüberstellung.
In meinen Blogartikeln zum NLP, zum Beispiel über die Grundannahmen oder die Wahrnehmungspositionen, habe ich beschrieben, wie wir unsere Wirklichkeit sprachlich strukturieren – und wie hilfreich es ist, solche Muster achtsam wahrzunehmen. Meta-Programme gehören für mich in diesen Zusammenhang: Sie geben uns Hinweise darauf, wie Menschen denken, entscheiden und motiviert werden. Und sie lassen sich beobachten – in der Sprache, im Verhalten, im Gesprächsfluss.
Diese Meta-Programme stammen ursprünglich aus dem Neuro-Linguistischen Programmieren – also aus einer praktischen Herangehensweise, die sich intensiv mit Sprache, Wahrnehmung und Verhalten beschäftigt. Vielleicht hast du schon einmal vom sogenannten "Hin-zu"- oder "Weg-von"-Denken gehört – das wäre ein erstes Beispiel für ein solches Muster, das ich in den folgenden Abschnitten näher beleuchte. Die Konzepte wurden in den 1970er-Jahren von Richard Bandler und John Grinder entwickelt und später unter anderem von Leslie Cameron-Bandler und Robert Dilts weiterentwickelt. Für mich sind sie vor allem eins: eine Einladung zur genaueren Wahrnehmung.
Mir ist wichtig, dass wir gemeinsam im Blick behalten: Das ist keine exakte Wissenschaft. Meta-Programme sind keine Typisierungen, keine Diagnosen – sondern vorsichtige, kontextabhängige Einschätzungen. Sie helfen mir dabei, feiner zu hören und besser zu verstehen, wie mein Gegenüber „tickt“. Wenn ich merke, dass jemand vor allem darüber spricht, was er vermeiden will, liegt es nahe, meine Sprache zunächst so auszurichten, dass sie an diese Struktur anschließt – bevor ich einen Perspektivwechsel anstoße.
Vielleicht hast du das ja selbst schon erlebt – in einem Coaching, einer Teamsitzung oder einem Gespräch, das du begleitet hast: Wenn Menschen sich in ihrer Sprache wiederfinden, wenn du merkst, dass sie sich verstanden fühlen – dann ist oft die Tür zu echter Veränderung geöffnet. Erst wenn sich jemand sprachlich abgeholt fühlt, entsteht echte Bereitschaft zur Veränderung. Meta-Programme können hier als feine Orientierung dienen – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Auch wenn du mit einem KI-Sprachmodell wie ChatGPT arbeitest, kannst du diese Muster gezielt nutzen. Du könntest etwa einen Prompt so formulieren, dass er sich an eine Person richtet, die bevorzugt prozessorientiert denkt – oder eine, die eher auf neue Optionen anspricht. Ich habe zum Beispiel gute Erfahrungen damit gemacht, das Modell darum zu bitten, eine Antwort für jemanden zu formulieren, der klare Abläufe schätzt – oder umgekehrt für jemanden, der viele Möglichkeiten im Blick behalten möchte. Solche Anpassungen verändern oft spürbar die Qualität der Antwort – und machen den Dialog sowohl mit Menschen als auch mit Maschinen klarer und passender.
In den nächsten Abschnitten beschreibe ich eine Auswahl zentraler Meta-Programme, die sich in vielen Gesprächssituationen beobachten lassen – ob im Coaching, in Führungssituationen oder in der Zusammenarbeit im Team. Ich stelle dir jeweils zwei gegensätzliche Ausprägungen gegenüber, sodass du sie leichter einordnen und in deiner Praxis wiedererkennen kannst. Ich beschreibe jeweils, worum es geht – und woran du sie im Gespräch erkennen kannst. Vielleicht nimmst du das eine oder andere mit in deinen Arbeitsalltag. Vielleicht entdeckst du auch ein eigenes Muster wieder. In jedem Fall lade ich dich ein, weiter zu beobachten – aufmerksam, freundlich und mit einem guten Ohr für das, was zwischen den Zeilen mitschwingt.
Wenn du tiefer einsteigen willst: Besonders spannend wird es, wenn wir einen Blick auf die Ursprünge dieser Denkmodelle werfen. In meinem Blogartikel zur Transformationsgrammatik nach Noam Chomsky beschreibe ich, wie Sprachmuster – etwa Tilgungen, Verzerrungen und Generalisierungen – unsere Wahrnehmung formen. Wer Lust hat, sich intensiver mit Sprachstruktur, Verhaltensmustern und der Verbindung zur modernen Linguistik zu befassen, findet hier einen möglichen Ausgangspunkt.
Gegenbeispielsortierer
Erklärung:
Der Gegenbeispielsortierer beschreibt eine Tendenz, auf allgemeine Aussagen mit Ausnahmen, Widersprüchen oder Sonderfällen zu reagieren – zum Beispiel, wenn in einem Team-Meeting ein Vorschlag gemacht wird, der auf breite Zustimmung trifft, jemand jedoch ein bisher unbeachtetes Risiko einbringt oder fragt: „Und was passiert, wenn dieser Plan nicht aufgeht?“ Widersprüchen oder Sonderfällen zu reagieren. Informationen werden dabei eher auf Abweichung als auf Übereinstimmung geprüft. Wer so strukturiert denkt, hinterfragt Aussagen häufiger, prüft sorgfältig und bringt oft wertvolle Impulse in Gruppenprozesse ein. Gleichzeitig kann diese Art der Rückmeldung herausfordernd wirken – vor allem dann, wenn sie nicht bewusst wahrgenommen und eingeordnet wird.
Dieses Meta-Programm lässt sich gelegentlich bei Menschen beobachten, die Aussagen nicht einfach übernehmen, sondern gern selbst prüfen. Statt Zustimmung formulieren sie eher Differenzierungen oder Einwände. In Teams können sie eine wichtige Rolle einnehmen – beispielsweise, wenn es um Qualitätssicherung oder kritisches Denken geht.
Typische Sprachmuster:
- "Das mag im Allgemeinen stimmen, aber ..."
- "Ich sehe das ein bisschen anders."
- "Nicht immer – es kommt darauf an."
- "Was ist mit dem Fall, wenn ...?"
- "Nur weil das meistens so ist, heißt das nicht, dass ..."
Beobachtung im Kontext:
Das gegenbeispielsortierende Reaktionsmuster zeigt sich oft dann, wenn Aussagen pauschal oder als allgemeingültig formuliert werden. Dabei lassen sich häufig nonverbale Hinweise beobachten – etwa ein leichtes Kopfschütteln, ein zögerlicher Gesichtsausdruck oder ein tiefes Einatmen, bevor ein Einwand formuliert wird. Solche gegenbeispielsortierenden Reaktionen können sowohl unmittelbar zu Beginn eines Gesprächs auftreten als auch erst im weiteren Verlauf – manchmal sehr offensichtlich, manchmal aber auch eher subtil und versteckt. Sie entwickeln sich zum Teil erst durch den Verlauf des Gesprächs und zeigen sich erst dann, wenn bestimmte Aussagen, Vorschläge oder Bewertungen eine innere Reaktion auslösen. manchmal eher subtil. Typisch sind Einwände, Stirnrunzeln oder der Wunsch, eine Aussage zu relativieren. Solche Reaktionen lassen sich in Besprechungen, bei Zielvereinbarungen oder auch in der Beratung wahrnehmen – überall dort, wo Bewertungen oder Vorschläge im Raum stehen.
Hinweis für die Anwendung:
Wenn du auf eine gegenbeispielsortierende Struktur stößt, lohnt es sich, diese nicht als Störung zu deuten, sondern als Hinweis auf eine differenzierte Sichtweise. Du kannst bewusst Raum für Einwände lassen – etwa durch eine kleine Denkpause nach einer Aussage oder eine offene Frage wie: "Was wäre ein möglicher Haken daran?". So prüfst du nicht nur, wie du sprachlich besser andocken kannst, sondern schaffst auch einen Resonanzraum für unterschiedliche Perspektiven. – nicht durch Überzeugen, sondern durch Einladen zum Mitdenken. Wer gern widerspricht, tut das oft nicht, um abzulehnen, sondern um klarer zu positionieren.
Kommunikation mit Gegenbeispielsortierenden:
Direkte Aufforderungen oder positive Generalisierungen ("Das schaffst du bestimmt") können bei gegenbeispielsortierenden Menschen gelegentlich eine Gegenreaktion auslösen. In manchen Situationen kann es hilfreicher sein, über eine paradoxe Wendung eine innere Gegenbewegung zu aktivieren – immer mit Feingefühl und abhängig vom Gesprächskontext. Wichtig ist jedoch, dass paradoxe Interventionen nicht in jeder Situation passend sind: Bei sensiblen Themen oder in hierarchischen Gesprächen, etwa mit Vorgesetzten oder in Beratungen mit emotionaler Tiefe, kann eine solche Wendung schnell irritierend wirken. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt – manchmal ist ein klar strukturierter, nachvollziehbarer Gesprächsrahmen die bessere Wahl. („Das schaffst du bestimmt“) können bei gegenbeispielsortierenden Menschen gelegentlich eine Gegenreaktion auslösen. In manchen Situationen kann es hilfreicher sein, über eine paradoxe Wendung eine innere Gegenbewegung zu aktivieren – immer mit Feingefühl und abhängig vom Gesprächskontext.
Mögliche Varianten:
- Anstelle von: „Das kriegst du sicher hin.“→ „Ich bin mir nicht sicher, ob das bis Freitag klappt.“
- Anstelle von: „Ich weiß, dass du das kannst.“→ „Vielleicht ist das gar nicht dein Ding – oder doch?“
- Anstelle von: „Probier’s doch einfach mal aus.“→ „Das ist vermutlich nichts, worauf du Lust hast – oder?“
Diese Art der Formulierung kann in manchen Fällen einen Impuls setzen, der zur inneren Klärung beiträgt. Auch beim Arbeiten mit Sprachmodellen lässt sich dieses Prinzip übertragen – etwa durch Prompts wie: „Formuliere eine Aussage so, dass jemand mit kritischer Haltung widersprechen möchte – um dadurch seine eigene Sichtweise zu schärfen.“ In der Kundenberatung könntest du z. B. eingeben: „Erstelle mir eine Einwandformulierung für die Aussage: ‚Dieses Angebot ist ideal für Sie.‘“ Oder im Mitarbeitergespräch: „Wie könnte ich eine Rückmeldung formulieren, die eine gegenbeispielsortierende Reaktion auslöst, damit wir gemeinsam die Idee weiterentwickeln?“ etwa durch Prompts wie: „Formuliere eine Aussage so, dass jemand mit kritischer Haltung widersprechen möchte – um dadurch seine eigene Sichtweise zu schärfen.“
Passendbeispielsortierer
Erklärung:
Stell dir vor, du sitzt in einem Meeting und jemand erklärt eine neue Vorgehensweise. Noch bevor die Person zu Ende gesprochen hat, nickst du innerlich – weil du sofort an ein ähnliches Projekt denkst, das du schon einmal erlebt hast. Genau hier setzt das Metaprogramm des Passendbeispielsortierers an: Es beschreibt eine Tendenz, Aussagen zu prüfen, indem nach Bestätigung gesucht wird. Informationen werden dabei auf ihre Stimmigkeit mit dem eigenen inneren Referenzrahmen abgeglichen. Wer so strukturiert denkt, erkennt schnell Übereinstimmungen, sucht nach Beispielen, die zu vorhandenen Erfahrungen passen, und bestätigt Aussagen, wenn sie sich einfügen.
Dieses Meta-Programm kann besonders in kommunikativen Situationen hilfreich sein, in denen es darum geht, Vertrauen aufzubauen oder Anschluss zu finden. Menschen mit dieser Struktur neigen dazu, neue Informationen in vorhandene Muster einzuordnen und fühlen sich angesprochen, wenn das Gesagte an etwas Bekanntes anknüpft.
Typische Sprachmuster:
- "Ja, genau – so kenne ich das auch."
- "Das passt gut zu dem, was ich erlebt habe."
- "Das erinnert mich an ..."
- "Das stimmt mit meiner Erfahrung überein."
- "So ähnlich war das bei uns auch."
Beobachtung im Kontext:
Ein passendbeispielsortierendes Reaktionsmuster zeigt sich oft in Gesprächen – etwa wenn in einem Teammeeting jemand eine neue Strategie vorstellt und ein anderer zustimmend reagiert: „Ja, das haben wir bei der Einführung von XY auch so gemacht.“ Dieses Verhalten tritt besonders dann auf, wenn Ähnlichkeiten aufgezeigt werden oder wenn jemand durch bekannte Situationen angesprochen wird. Solche Personen reagieren oft positiv auf Formulierungen, die Vertrautes einbeziehen oder Wiedererkennung ermöglichen. Das Muster lässt sich sowohl in der direkten Kommunikation als auch in der Arbeit mit Gruppen beobachten.
Hinweis für die Anwendung:
Wenn du mit einer passendbeispielsortierenden Person arbeitest, hilft es, typische Situationen aus dem Alltag oder Berufsleben heranzuziehen – zum Beispiel ein Gespräch mit einer Kollegin, die sofort bejaht, sobald sie Parallelen zu eigenen Erfahrungen erkennt. Du kannst gezielt an Bekanntes anknüpfen, um Resonanz zu erzeugen. Achte auch auf nonverbale Hinweise wie ein bestätigendes Nicken, ein zustimmendes Lächeln oder das schnelle Einbringen eigener Beispiele – sie zeigen dir, dass sich dein Gegenüber in deinen Ausführungen wiederfindet. Dieses Verhalten kann sowohl unmittelbar zu Beginn eines Gesprächs auftreten als auch eher subtil im weiteren Verlauf. Du kannst bewusst auf Ähnlichkeiten, bekannte Muster oder Erfahrungen Bezug nehmen und zum Beispiel sagen: „Das ist ähnlich wie …“ oder „Vielleicht kommt dir das bekannt vor …“.
Kommunikation mit Passendbeispielsortierenden:
Menschen, bei denen dieses Muster im Vordergrund steht, reagieren oft offen, wenn sie erkennen, dass etwas in ihr eigenes Bezugsfeld passt. Mögliche Formulierungen könnten sein:
- „Das könnte dir bekannt vorkommen, wenn du schon mal …“
- „So ähnlich lief es in einem anderen Projekt, das du kennst.“
- „Das erinnert mich an eine Situation, die du neulich beschrieben hast.“
Auch bei der Arbeit mit Sprachmodellen wie ChatGPT lässt sich dieses Meta-Programm gezielt einsetzen – zum Beispiel in der Kundenberatung oder im Führungskräfte-Coaching. Ein Beispiel für einen Prompt wäre:
„Formuliere eine Antwort für eine Führungskraft, die sich schnell mit bekannten Situationen identifiziert. Greife typische Erfahrungen aus Veränderungsprozessen auf und verknüpfe sie mit der vorgeschlagenen Maßnahme.“
Oder ganz konkret:
„Ich möchte ein Gespräch vorbereiten, in dem ich meiner Mitarbeiterin eine neue Lösung präsentiere. Sie reagiert gut auf bekannte Muster. Formuliere meine Argumentation so, dass sie an frühere Situationen anknüpft.“
Überblicksortierer
Erklärung:
Stell dir vor, du betrittst einen Raum voller Informationen – manche Menschen schauen sich zuerst jedes Detail an, andere treten innerlich einen Schritt zurück und wollen erst das Gesamtbild erfassen. Dieses Verhalten beschreibt das Reaktionsmuster "Überblicksortieren": eine Tendenz, Informationen zunächst aus einer distanzierten Perspektive zu betrachten. In bestimmten Kontexten zeigt sich dieses Muster durch das Bedürfnis, Zusammenhänge, Strukturen und das "große Ganze" zu erfassen, bevor auf Details eingegangen wird. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei stärker auf Konzepte oder übergeordnete Ziele als auf einzelne Informationen.
In Situationen, in denen es um Planung, Strategie oder Orientierung geht – etwa in einem Team-Meeting, bei der Vorbereitung eines Workshops oder in einem strategischen Gespräch mit einer Führungskraft – zeigt sich dieses Muster besonders deutlich. Menschen mit einem überblicksortierenden Stil fragen hier oft zunächst nach dem Rahmen oder den großen Linien, bevor sie sich auf operative Details einlassen. Wenn ich in einem solchen Moment so reagiere, profitiere ich häufig von klaren Strukturen, Leitfäden oder einem Einstieg über das Gesamtbild.
Typische Sprachmuster:
- "Lass uns erst mal das große Ganze anschauen."
- "Wie hängt das alles zusammen?"
- "Was ist das Ziel dahinter?"
- "Ich brauche einen Überblick, bevor wir ins Detail gehen."
- "Worum geht es im Kern?"
Beobachtung im Kontext:
Das überblicksortierende Reaktionsmuster lässt sich häufig zu Beginn eines Gesprächs oder bei der Einführung neuer Themen beobachten. Besonders wenn der Kontext komplex oder ungeordnet erscheint, kann es hilfreich sein, auf diese Struktur zu achten. Menschen, die in solchen Momenten so reagieren, stellen oft klärende Fragen, bevor sie sich tiefer mit den Inhalten beschäftigen. Wird zu früh in Details eingestiegen, kann es passieren, dass der Anschluss verloren geht – sei es gleich zu Beginn des Gesprächs oder subtil im weiteren Verlauf, wenn der rote Faden nicht mehr klar erkennbar ist.
Vielleicht hast du in einem Gespräch schon einmal beobachtet, wie jemand gleich zu Beginn nach dem übergeordneten Ziel gefragt hat – oder erst später, wenn die Details nicht mehr recht zusammenpassten. Solche Signale können auf ein überblicksortierendes Muster hinweisen.
Hinweis für die Anwendung:
Wenn du wahrnimmst, dass dein Gegenüber in einem Gespräch Orientierung sucht, kann es hilfreich sein, zunächst den Rahmen abzustecken. Aussagen wie „Ich gebe dir erst einmal einen Überblick“ oder „Lass uns mit dem Gesamtbild beginnen“ können in solchen Situationen unterstützend wirken. Danach kann schrittweise in die konkreten Themen eingestiegen werden.
Kommunikation in überblicksortierenden Situationen:
Es kann sinnvoll sein, das Bedürfnis nach Struktur aktiv aufzugreifen. Mögliche Formulierungen, um Orientierung zu geben, sind zum Beispiel:
- „Ich gebe dir kurz den Gesamtüberblick, dann schauen wir uns die Details an.“
- „Das Thema lässt sich in drei Bereiche gliedern: …“
- „Bevor wir starten, ein kurzer Blick auf den Zusammenhang.“
In der Arbeit mit einem Sprachmodell lässt sich dieses Muster ebenfalls gut nutzen. Du kannst z. B. sagen:
"Gib mir bitte zuerst einen Überblick über die zentralen Punkte in diesem Kundenprojekt, bevor wir tiefer in die Analyse einsteigen."
Gerade in Beratungssituationen oder im Führungskräfte-Coaching bewährt sich dieser Ansatz – sowohl wenn du selbst Überblick brauchst als auch, wenn du vermutest, dass dein Gegenüber damit besser in das Gespräch findet. Wann hast du zuletzt jemanden erlebt, der erst das große Ganze brauchte, bevor er bereit war, sich mit den Einzelheiten zu befassen?
Sequenzialsortierer
Erklärung:
Neulich saß ich in einem Meeting, in dem ein Kollege erst dann richtig mitdenken konnte, als wir die Agenda Punkt für Punkt durchgegangen waren. Diese Szene kennst du vielleicht auch: Jemand lehnt sich erst dann entspannt zurück, wenn klar ist, wie die Reihenfolge aussieht. Schritt für Schritt, ohne Umwege – lieber in logischer Abfolge als in wilden Querverbindungen. Wenn du so eine Reaktion beobachtest – bei dir selbst oder anderen – dann könnte gerade das Metaprogramm des Sequenzialsortierens aktiv sein. In solchen Situationen steht nicht das große Ganze im Vordergrund, sondern die Struktur, die Ordnung, die Abfolge.
Ich erlebe das oft in Kontexten, in denen Prozesse geplant oder komplexe Informationen vermittelt werden. Dann hilft es, sich auf das Nacheinander zu konzentrieren – nicht weil andere Zugänge schlechter wären, sondern weil gerade diese Art zu denken in diesem Moment Orientierung gibt – und gleichzeitig dazu führen kann, dass neue oder abweichende Ideen seltener wahrgenommen werden.
Typische Sprachmuster:
- "Was ist der erste Schritt?"
- "Danach mache ich ..."
- "Und dann?"
- "Ich brauche einen klaren Ablauf."
- "Eins nach dem anderen."
Beobachtung im Kontext:
Solche Reaktionsmuster erlebe ich oft in Projektbesprechungen, bei der Einarbeitung in neue Aufgaben oder in Beratungsgesprächen. Wer gerade sequenziell sortiert, fragt oft nach der nächsten Etappe, nutzt Zeitbegriffe oder möchte Zwischenziele erkennen – etwa indem er fragt: "Was kommt danach?" oder „Wie lange dauert dieser Schritt?“. Das ist kein Persönlichkeitsmerkmal, sondern eher eine situative Denkbewegung. Wenn ich zu schnell quer einsteige oder zu viel auf einmal anbiete, kann das leicht zu Verwirrung führen.
Diese Denkweise kann – je nach Kontext – auch dazu führen, dass neue oder abweichende Ideen weniger schnell wahrgenommen oder aufgegriffen werden, weil sie nicht in das bestehende Schema passen. Gerade in kreativen Prozessen oder bei ungewöhnlichen Impulsen ist das ein Aspekt, den ich achtsam im Blick behalte.
Hinweis für die Anwendung:
Wenn du erkennst, dass dein Gegenüber in einer Situation Orientierung über die Abfolge sucht, kannst du das kommunikativ aufgreifen. Etwa so: „Lass uns das in drei Schritten angehen“ oder „Ich führe dich durch die einzelnen Etappen“. Oft braucht es gar nicht viel – ein kurzer Hinweis auf die Reihenfolge kann bereits Sicherheit geben.
Kommunikation in sequenzorientierten Situationen:
Besonders hilfreich ist dieses Muster, wenn etwas neu, komplex oder erklärungsbedürftig ist. Hier ein paar Formulierungen, die ich gerne nutze:
- „Wir gehen das in drei Schritten an: zuerst ..., dann ..., abschließend ...“
- „Ich fasse dir kurz die Reihenfolge zusammen.“
- „Lass uns das der Reihe nach klären.“
Auch bei der Zusammenarbeit mit einem Sprachmodell kann dieses Bedürfnis nach Reihenfolge zum Tragen kommen. Du kannst darum bitten, die Antwort schrittweise aufzubauen – oder dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu einem Thema geben lassen.
Zum Beispiel: „Bitte liste mir die drei wichtigsten Schritte auf, wie ich in einem Kundengespräch ein neues Produkt vorstellen kann – beginnend mit der Gesprächseröffnung.“
Oder im Führungskontext: „Gib mir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie ich einem Teammitglied eine neue Aufgabe übertrage.“ Gerade wenn viele Informationen im Raum stehen, kann so ein strukturierter Zugang sehr entlastend wirken.
Praxisimpuls zur Selbstbeobachtung:
Wenn du mit anderen kommunizierst – im Team, in der Beratung oder im Verkauf – lohnt sich der Blick auf die Struktur ihrer Rückfragen. Ist da jemand, der nach dem „Wie geht es weiter?“ fragt oder um eine Gliederung bittet? Oder bist du selbst entspannter, wenn du weißt, was als Nächstes kommt? Die Beobachtung eigener Muster kann dir helfen, dein kommunikatives Repertoire zu erweitern – nicht nur im Gespräch mit Menschen, sondern auch im Zusammenspiel mit einem LLM.
Vertiefung und Praxisbezug:
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie wichtig eine klare Reihenfolge beim Informieren und Präsentieren sein kann, dann empfehle ich dir meinen Blogartikel „Strukturiert informieren und präsentieren“. Dort zeige ich anhand konkreter Beispiele, wie sich der sequenzielle Denkstil in Präsentationen zeigt – etwa in der Art, wie Inhalte aufgebaut, Übergänge gestaltet oder Argumente entwickelt werden. Vielleicht entdeckst du darin auch ein eigenes Muster wieder – oder bekommst eine Idee, wie du in bestimmten Situationen klarer führen und besser verstanden werden kannst.
Wann hast du zuletzt jemanden erlebt, der erst das große Ganze brauchte, um sich orientieren zu können?
Detailsortierer
Einführung:
Stell dir vor, du sitzt in einem Teammeeting. Es geht um ein neues Projekt. Die grobe Richtung steht – und während die meisten nicken, fragt jemand: „Welche Zahl genau meinst du?“ Oder: „Ist das wirklich so formuliert worden?“ In solchen Momenten zeigt sich eine Denkweise, die auf Präzision setzt. Das Meta-Programm des Detail-Sortierens wird aktiv.
Diese Haltung begegnet mir immer wieder – in Beratungsgesprächen, Teamabstimmungen oder in der Arbeit mit Sprachmodellen. Es ist die Neigung, auf Einzelheiten zu achten, um Klarheit und Sicherheit zu gewinnen. Für manche ist das ein kurzzeitiges Bedürfnis, für andere eine stabile Denkstruktur. Und beides verdient Beachtung.
Typische Sprachmuster:
- „Wie genau meinst du das?“
- „Kannst du ein Beispiel nennen?“
- „Welche Zahl genau?“
- „Ich brauche die Details.“
- „Das ist mir zu ungenau.“
Beobachtung im Gespräch:
Detail-Sortieren zeigt sich auf unterschiedliche Weise. Manchmal sofort – etwa, wenn jemand gleich zu Beginn eines Gesprächs auf Einzelheiten eingeht. Manchmal auch schleichend, wenn im Verlauf immer wieder konkrete Nachfragen auftauchen.
Nonverbal erkennst du diese Haltung an fokussiertem Blick, Stirnrunzeln bei unklaren Aussagen oder einem sofortigen Griff zum Stift, um mitzuschreiben. In Meetings ist es oft die Person, die als Erste fragt: „Was genau ist damit gemeint?“
Ein typisches Beispiel: In einer Teambesprechung stellt jemand eine neue Vorgehensweise vor. Während viele den groben Plan kommentieren, sagt eine Kollegin: „Was genau ist in Schritt drei enthalten?“ – Hier wird das große Ganze erst dann akzeptiert, wenn die Details klar sind.
Diese Denkweise hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen und Umsetzungshürden präzise zu benennen. Gleichzeitig kann sie dazu führen, dass neue oder abweichende Ideen seltener wahrgenommen oder vorschnell als unklar abgetan werden.
Praktische Anwendung:
Wenn du erkennst, dass dein Gegenüber in einem bestimmten Moment mehr Details braucht, kannst du dich darauf einstellen, ohne selbst den Überblick zu verlieren.
Beispielsätze, die sich bewährt haben:
- „Das lässt sich in diesen drei Punkten konkretisieren …“
- „Ich gebe dir eine kurze Übersicht mit den genauen Zahlen.“
- „Das genaue Vorgehen sieht so aus …“
In sensiblen Gesprächen – etwa mit Mitarbeitenden in belastenden Situationen oder in hierarchischen Kontexten – ist dabei Fingerspitzengefühl gefragt. Zu viele Details können auch überfordern oder als kontrollierend wirken. Hier lohnt es sich, nachzufragen: „Reicht dir das so oder brauchst du noch etwas Konkreteres?“
Arbeiten mit Sprachmodellen:
Auch im Umgang mit einem LLM wie ChatGPT kannst du diesen Stil einbinden:
Prompt-Vorschläge:
- „Bitte beschreibe mir das Vorgehen zur Einarbeitung neuer Mitarbeitender in drei präzisen Schritten.“
- „Simuliere ein Gespräch mit einem Kunden, der auf exakte Zahlen besteht – achte auf konkrete Formulierungen.“
- „Ich brauche eine detailreiche Erklärung zu …“
So passt sich das Modell deiner Denkweise an. Es liefert präzisere Antworten und hilft dir, komplexe Themen in verlässlicher Klarheit zu strukturieren.
Kontext-Sortierer
Wenn der Rahmen alles ist
Stell dir vor, du sitzt in einem Teammeeting. Jemand wirft einen Gedanken in den Raum, der erst mal seltsam wirkt. Doch sobald jemand den Rahmen erklärt – etwa, dass dieser Gedanke im Zusammenhang mit einem kritischen Projektabschnitt geäußert wurde – wird alles verständlicher. Solche Situationen zeigen, wie sehr Bedeutung vom Kontext abhängt. Genau darum geht es beim Meta-Programm des Kontext-Sortierens: Bedeutung entsteht nicht isoliert, sondern in Relation zum Ganzen.
Ich beobachte dieses Sortiermuster oft in Gesprächen über Entscheidungen oder Veränderungen. Der Fokus liegt dann nicht nur auf dem Inhalt selbst, sondern auch auf den Bedingungen, die diesen Inhalt beeinflussen. Wer kontextorientiert denkt, fragt nach dem Warum, dem Woher und dem Wohin.
Typische Sprachmuster
- „Was war der Auslöser?“
- „In welchem Zusammenhang steht das?“
- „Wie kam es dazu?“
- „Was war davor?“
- „Wer war noch beteiligt?“
Beobachtung im Alltag
In Teamgesprächen, bei Feedbackrunden oder in der Reflexion zeigt sich dieses Muster besonders deutlich. Stell dir zum Beispiel eine Situation vor, in der ein Teammitglied eine Entscheidung hinterfragt – nicht aus Ablehnung, sondern weil es wissen möchte, was davor geschah oder wer eingebunden war. Diese Art von Rückfragen kann ein Hinweis auf eine kontextsortierende Denkweise sein.
Wer kontextsortierend agiert, bringt häufig weitere Perspektiven ins Spiel, erinnert an frühere Situationen oder stellt Bezüge zu anderen Themen her. Das kann helfen, Dynamiken zu verstehen – aber auch herausfordern, wenn gerade eine schnelle Entscheidung gefragt ist. Gleichzeitig birgt es die Gefahr, dass neue oder abweichende Ideen seltener wahrgenommen werden, weil der Fokus stark auf bereits bekannten Rahmenbedingungen liegt.
Praktische Hinweise
Wenn du bemerkst, dass dein Gegenüber mehr Kontext sucht, kann ein kurzer Rückblick oder eine situative Einordnung sehr hilfreich sein. Zum Beispiel:
„Bevor wir einsteigen, kurz zur Vorgeschichte.“
„Lass mich dir den Rahmen beschreiben, in dem das passiert ist.“
Das schafft Vertrauen und hilft, Informationen besser einzuordnen. Auch in deiner eigenen Kommunikation kannst du solche Einleitungen bewusst einsetzen:
- „Ich erzähle dir kurz, was vorher passiert ist …“
- „Das Ganze steht im Zusammenhang mit …“
- „Die Situation war damals folgende …“
Anwendung mit einem LLM
Auch beim Arbeiten mit einem Sprachmodell kann dieses Muster nützlich sein – etwa im Führungskräfte-Coaching. Stell dir vor, du analysierst mit einem LLM ein schwieriges Mitarbeitergespräch. Wenn du dem Modell lediglich die Aussage „Die Stimmung war angespannt“ gibst, fehlen wichtige Deutungsrahmen.
Erst mit Kontext – etwa: „Der Mitarbeitende hatte kurz zuvor eine Abmahnung erhalten und kam verspätet ins Meeting“ – wird die Situation besser einzuordnen. Du kannst das Modell gezielt um mehr Kontext bitten oder diesen selbst liefern:
„Ich beschreibe dir kurz die Situation, dann stelle ich meine Frage.“
So entsteht ein Gespräch, das auf Verbindung und Verstehen ausgerichtet ist – nicht nur auf Fakten.
Reflexionsfrage zum Abschluss
In welchen Gesprächen hast du zuletzt erlebt, dass dir der Kontext erst das Verstehen ermöglicht hat?
Hin-zu und Weg-von – lösungsorientiert vs. problemorientiert
In der Arbeit mit Metaprogrammen stoße ich immer wieder auf ein besonders spannendes Unterscheidungsmerkmal: die Art der inneren Zielrichtung. Dabei geht es um die Frage, ob jemand sich eher in Richtung eines gewünschten Zustands bewegt – etwa, wenn jemand sagt: „Ich will in meiner neuen Rolle richtig gut ankommen“, oder ob das Ziel darin liegt, etwas Unangenehmes zu vermeiden – wie in: „Ich will auf keinen Fall wieder an so einem chaotischen Projekt arbeiten.“
Das sogenannte Hin-zu-Muster beschreibt eine Bewegung auf ein Ziel hin, während das Weg-von-Muster eine Motivation beschreibt, sich von etwas Unangenehmem zu entfernen. Es handelt sich um ein dynamisches Muster, das sich oft aus dem jeweiligen Kontext ergibt. Wie bei allen Metaprogrammen geht es nicht darum, Menschen in feste Kategorien einzuordnen, sondern um erste Hinweise auf typische Sprachmuster, die uns helfen können, feinfühliger zu kommunizieren.
Lösungsorientierung – Hin-zu-Muster
Menschen, die in einem bestimmten Kontext lösungsorientiert denken, formulieren ihre Absichten meist positiv und zukunftsgerichtet. Sie beschreiben, was sie erreichen, erleben oder entwickeln möchten. Ihre Aufmerksamkeit liegt auf dem gewünschten Ergebnis.
Diese Denkweise zeigt sich häufig in Wachstumsprozessen, in Coaching- oder Entwicklungsgesprächen – etwa wenn jemand in einem Coaching sagt: „Ich möchte lernen, wie ich mein Team besser motivieren kann“, statt nur zu formulieren: „Ich will nicht mehr so oft anecken.“ Solche Formulierungen verdeutlichen den Wunsch, auf ein Ziel hinzuarbeiten, statt sich lediglich von einem Problem zu entfernen.
Ein Beispiel aus dem Arbeitsalltag: Eine Führungskraft beschreibt, dass sie in Meetings aktiver moderieren möchte, um die Teamdynamik positiv zu beeinflussen – anstatt lediglich zu klagen, dass die Diskussionen oft aus dem Ruder laufen.
Typische Sprachmuster:
- „Ich will, dass wir dieses Ziel bis Monatsende erreichen.“
- „Mir geht’s darum, mehr Struktur in den Alltag zu bringen.“
- „Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam neue Ideen entwickeln.“
- „Das möchte ich schaffen.“
Wenn du mit jemandem arbeitest, der gerade in einem Hin-zu-Modus ist, kann es hilfreich sein, genau diese Zielbilder aufzugreifen. Frage etwa: „Was wäre für dich ein wünschenswertes Ergebnis?“ oder „Was möchtest du stattdessen erleben?“ – solche Formulierungen können den lösungsorientierten Fokus stärken.
Auch beim Einsatz eines LLM kannst du diesen Modus nutzen: „Formuliere eine motivierende Nachricht an mein Team, die das Hin-zu-Muster unterstützt und den Blick auf das Ziel lenkt.“
Problemorientierung – Weg-von-Muster
In anderen Situationen zeigt sich bei Menschen eine stärker problemorientierte Sprachweise. Hier liegt die Aufmerksamkeit auf dem, was vermieden, reduziert oder beendet werden soll. Diese Muster begegnen mir oft in Veränderungssituationen, wenn ein Druck oder eine Belastung empfunden wird.
Auch hier gilt: Es ist keine Schwäche, sondern eine verständliche Reaktion auf eine bestimmte Lebenslage. Ein kurzer, empathischer Hinweis – etwa: „Es klingt, als ob du dir gerade sehr viel Klarheit wünschst“ – kann helfen, diese Haltung achtsam aufzugreifen und einen ersten Schritt in Richtung Lösung zu ermöglichen.
Ein konkretes Beispiel: Eine Teamleitung sagt im Gespräch: „Ich habe keine Lust mehr auf ständige Konflikte im Team.“ – Dahinter steckt oft der Wunsch nach einem konstruktiveren Miteinander, der erst durch gezieltes Nachfragen sichtbar wird.
Typische Sprachmuster:
- „Das muss endlich aufhören.“
- „Ich will nicht mehr so viel Stress haben.“
- „Das darf auf keinen Fall wieder passieren.“
- „Ich will vermeiden, dass wir Zeit verlieren.“
Wenn du Menschen in einem Weg-von-Muster begegnest, kann es klug sein, diesen Ausgangspunkt zu würdigen und dann sanft in eine andere Richtung zu lenken. Etwa durch Fragen wie: *„Was genau möchtest du stattdessen erleben?“*oder „Woran würdest du merken, dass sich etwas verbessert hat?“ – auf diese Weise wird ein Perspektivwechsel möglich, ohne das Anliegen abzuwerten.
Auch hier kann ein LLM hilfreich sein: „Wie kann ich eine problemzentrierte Aussage in eine lösungsorientierte umwandeln?“ oder „Gib mir fünf Formulierungen, die aus einem Weg-von-Muster in ein Hin-zu-Muster überführen – für ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin.“
Anwendung mit LLMs – Sprache als Trainingsfeld
Auch bei der Arbeit mit einem Sprachmodell wie ChatGPT kannst du diese Unterscheidung aktiv nutzen. Wenn du etwa im Führungskräfte-Coaching ein schwieriges Thema aufgreifen möchtest, könntest du das Modell bitten: „Formuliere eine Antwort im Hin-zu-Stil, die Mut macht und Perspektiven aufzeigt.“ Oder du nutzt das Modell zur Reflexion: „Zeig mir, wie sich meine Aussagen verändern, wenn ich sie vom Weg-von- in den Hin-zu-Stil übersetze.“
So lässt sich nicht nur das eigene Sprachbewusstsein schärfen, sondern auch ein förderlicher Coaching-Stil entwickeln, der bewusst lösungsorientierte Impulse setzt.
Du könntest zum Beispiel gezielt um eine lösungsorientierte Perspektive bitten – oder ein LLM bitten, Alternativen zu problemfokussierten Aussagen zu formulieren.
Diese Übungen lassen sich auch auf andere Kontexte übertragen: Konfliktklärung, Kundengespräche oder Teammeetings. Die bewusste Entscheidung für ein Hin-zu-Muster kann helfen, neue Denkräume zu eröffnen und konstruktive Lösungen anzuregen.
Vielleicht erinnerst du dich an eine Situation, in der du selbst mit einem klaren „weg von“-Gefühl gestartet bist – und im Lauf des Gesprächs ein „hin zu“-Ziel daraus wurde. Diese Momente zeigen, wie kraftvoll Sprache sein kann, wenn wir sie bewusst gestalten.
Wann hast du zuletzt so ein Muster bei dir selbst bemerkt?
Internale und externale Referenz
In vielen Gesprächen und Entscheidungssituationen zeigt sich, worauf jemand seine Orientierung stützt: Stell dir vor, in einem Meeting wird über die Einführung einer neuen Software entschieden. Während einige direkt ihre persönliche Einschätzung äußern, warten andere erst einmal ab, was das Feedback aus anderen Abteilungen ergibt. Genau in solchen Situationen wird deutlich, ob jemand sich eher an inneren Maßstäben oder äußeren Rückmeldungen orientiert. auf innere Maßstäbe oder auf äußere Rückmeldungen. Diese Ausrichtung ist kein festes Persönlichkeitsmerkmal, sondern zeigt sich in bestimmten Kontexten. Genaues Hinhören lässt erahnen, welche Bezugsquelle in einem Moment handlungsleitend ist. Wenn ich das berücksichtige, kann ich meine Kommunikation besser darauf abstimmen.
Internale Referenz
Menschen, die sich in einem bestimmten Kontext auf ihre eigene Einschätzung verlassen, greifen auf eine internale Referenz zurück. Sie orientieren sich an ihrem Gefühl, an eigenen Werten oder an bisherigen Erfahrungen. Aussagen können lauten:
- "Ich spüre einfach, dass das die richtige Entscheidung ist."
- "Für mich ist wichtig, was ich selbst davon halte."
- "Ich habe schon oft ähnliches gemacht, ich weiß, worauf es ankommt."
Diese Haltung kann sich besonders in Situationen zeigen, in denen es um Selbstführung, Verantwortungsbewusstsein oder Unabhängigkeit geht. Bei zu starker Internalisierung kann es allerdings vorkommen, dass Hinweise oder Feedback von außen zu wenig berücksichtigt werden. Das kann dazu führen, dass neue oder abweichende Ideen seltener wahrgenommen oder frühzeitig ausgeblendet werden, was die Perspektivenvielfalt einschränkt.
Wenn ich mit einem Menschen spreche, der in einem bestimmten Zusammenhang eine internale Referenz zeigt, ist es hilfreich, Fragen zu stellen wie:
- "Was sagt dir dein Gefühl dazu?"
- "Was ist dir daran besonders wichtig?"
- "Wie hast du ähnliche Situationen früher gelöst?"
Diese Art der Sprache unterstützt die Selbstwahrnehmung und würdigt die Eigenverantwortung.
Externale Referenz
Wenn jemand seine Einschätzung an äußeren Kriterien orientiert, spricht man von einer externalen Referenz. Dabei spielen Rückmeldungen, Bewertungen oder Einschätzungen anderer eine zentrale Rolle. Häufige Sprachmuster sind:
- "Ich warte lieber noch ab, was mein Team dazu sagt."
- "Wenn der Kunde zufrieden ist, bin ich es auch."
- "Ich brauche ein Feedback, bevor ich mich festlege."
In Kommunikationsprozessen zeigt sich diese Orientierung besonders dann, wenn Sicherheit, Bestätigung oder soziale Eingebundenheit wichtig sind. In solchen Situationen kann ich unterstützend kommunizieren, indem ich zum Beispiel sage:
- "Welche Einschätzung hast du von anderen dazu bekommen?"
- "Was hat dein Umfeld bisher zu deinem Vorgehen gesagt?"
- "Wer könnte dir dazu eine gute Einschätzung geben?"
Auch bei der Zusammenarbeit mit Sprachmodellen wie ChatGPT zeigt sich dieser Unterschied deutlich – etwa in der Art, wie Menschen mit den Vorschlägen umgehen, die ein LLM formuliert. In einem Führungskräfte-Coaching könnte eine Person mit externaler Referenz einen Vorschlag von ChatGPT sofort als nützlich bewerten, weil er professionell klingt. Eine Person mit internaler Referenz hingegen prüft zuerst, ob der Vorschlag mit ihrer eigenen Haltung übereinstimmt oder in früheren Situationen bereits funktioniert hat. kann es hilfreich sein, diesen Unterschied zu beachten. Menschen mit eher externaler Orientierung neigen dazu, sich von gut formulierten Vorschlägen schnell beeindrucken zu lassen. Wer dagegen gerade intern orientiert ist, wird eher auf die eigene Intuition achten und sich nicht vorschnell auf Empfehlungen stützen.
Wenn du tiefer in diese Unterschiede eintauchen möchtest, lohnt sich ein genauer Blick auf Gespräche, in denen Entscheidungen getroffen werden. Oft kannst du bereits nach wenigen Sätzen heraushören, welche Bezugsquelle gerade im Vordergrund steht.
Prozedural vs. Optionen-orientiert
Stell dir vor, du bist in einem Teammeeting. Eine Kollegin fragt: "Wie ist der Ablauf genau?" – ein anderer ergänzt: "Ich hätte da mehrere Ideen, wie wir rangehen könnten." Genau in solchen Situationen zeigt sich, wie unterschiedlich Menschen denken. Ein Metaprogramm, das ich in meiner Arbeit mit Sprache und Wahrnehmung besonders hilfreich finde, ist die Unterscheidung zwischen prozeduralem und optionen-orientiertem Denken. Wie bei allen Metaprogrammen gilt: Es geht nicht um feste Typen, sondern um kontextabhängige Muster. Wer sie erkennt, kann seine Kommunikation gezielt anpassen.
Prozedural orientierte Denkweise
Menschen, die in einem bestimmten Kontext prozedural orientiert denken, bevorzugen klar strukturierte Abläufe. Sie arbeiten Aufgaben der Reihe nach ab, folgen gerne festgelegten Schritten und mögen Prozesse mit Anfang, Mitte und Ende. Die Struktur gibt ihnen Sicherheit und Orientierung.
Typische Sprachmuster:
- "Was ist der nächste Schritt?"
- "Wie läuft das normalerweise ab?"
- "Ich folge erst der Anleitung, dann mache ich weiter."
- "Zuerst A, dann B, dann C."
Beobachtbar z. B. in: Projektmanagement, Prozessoptimierung, Produktion, technische Schulungen.
Wenn ich mit prozedural orientierten Gesprächspartnern kommuniziere, achte ich darauf, Abläufe zu beschreiben, Schrittfolgen anzubieten und logische Reihenfolgen zu verdeutlichen. Auch ein Large Language Model wie ChatGPT lässt sich in dieser Denkweise trainieren – etwa im Führungskontext mit dem Prompt: "Zeige mir die nächsten drei Schritte für ein konstruktives Feedback-Gespräch mit einer Mitarbeiterin." Solche Prompts helfen, gezielte Prozessvorschläge zu erhalten und die Struktur im Dialog zu wahren.
Optionen-orientierte Denkweise
Optionen-orientiertes Denken zeigt sich dagegen darin, dass Menschen eher Möglichkeiten sammeln und abwägen, statt sich an feste Abläufe zu halten. Eine typische Gesprächssituation könnte sein: "Wir könnten das Ganze auch mal ganz anders angehen – was hältst du von einem Workshop-Format?" Während die prozedurale Denkweise Klarheit durch Struktur sucht, eröffnet die optionen-orientierte Perspektive neue Spielräume durch eine Vielfalt an Möglichkeiten. Hier stehen Flexibilität und Offenheit im Vordergrund.
Typische Sprachmuster:
- "Man könnte auch ..."
- "Welche Alternativen gäbe es noch?"
- "Ich habe mehrere Ideen im Kopf."
- "Vielleicht probiere ich es mal so oder so."
Beobachtbar z. B. in: Kreativprozessen, Innovationsworkshops, Beratungsgesprächen, Strategieentwicklung.
Im Gespräch mit jemandem, der aktuell eher optionen-orientiert denkt, versuche ich, möglichst offen zu formulieren. Ich stelle Fragen nach Wahlmöglichkeiten, lasse Raum für neue Gedanken und rege zum Perspektivwechsel an. Auch ChatGPT kann in diesen Kontexten gut genutzt werden – z. B. durch Prompts wie: "Welche fünf anderen Herangehensweisen fallen dir zu diesem Thema ein?" oder: "Welche kreativen Lösungsansätze würdest du vorschlagen, wenn du in einem Konfliktgespräch vermitteln müsstest?"
Die bewusste Wahrnehmung dieses Metaprogramms hilft nicht nur, sich selbst besser zu verstehen, sondern macht es leichter, mit anderen in Resonanz zu treten. Welche Variante kommt dir in deinem Arbeitsalltag häufiger unter – die strukturierte oder die freie? Und in welchen Gesprächen hast du zuletzt erlebt, dass dir der Kontext erst das Verstehen ermöglicht hat?
Selbst und Andere
Vom inneren Kompass zur äußeren Wirkung
Oft sind es die leisen Zwischentöne im Gespräch, die mir zeigen, wie unterschiedlich wir Menschen unsere Welt erleben. Stell dir vor, du sitzt in einem Meeting. Eine Entscheidung steht an – und während du vielleicht prüfst, was sie für dich persönlich bedeutet, richtet jemand anderes den Blick sofort auf das Team: „Wie wird das wohl aufgenommen?“ Genau hier zeigt sich das Metaprogramm „Selbst / Andere“ – eine feine, aber bedeutsame Unterscheidung.
Dieses Metaprogramm beschreibt, worauf Menschen sich unbewusst beziehen, wenn sie etwas wahrnehmen, bewerten oder entscheiden: auf sich selbst oder auf andere. Es begegnet mir in Coachings, in Führungsgesprächen, in der Teamarbeit – und auch im Umgang mit Sprachmodellen wie ChatGPT.
Der Blick nach innen – Selbstbezug
Wenn der Fokus auf dem eigenen inneren Erleben liegt, höre ich häufig Sätze wie:
- „Ich finde, dass …“
- „Für mich ist wichtig, dass …“
- „Ich denke, ich habe das gut gelöst.“
Hier zeigt sich ein klares inneres Bezugssystem. Diese Menschen beziehen sich auf ihr eigenes Denken, Fühlen und Wollen. Besonders in Situationen der Reflexion oder Identitätsfindung taucht dieses Muster auf. Ich erinnere mich an ein Coaching, in dem jemand ein Jobangebot prüfen wollte. Seine erste Frage lautete: „Passt das zu mir?“
Gleichzeitig erlebe ich oft, wie schnell ein Wechsel stattfindet: Noch während die Person über sich spricht, taucht plötzlich der Gedanke auf: „Was denken die anderen?“ Der Fokus verschiebt sich – und wir landen im nächsten Muster.
Der Blick nach außen – Fremdbezug
Wenn der Blick auf andere gerichtet ist, höre ich Aussagen wie:
- „Ich glaube, meine Kollegin erwartet etwas anderes.“
- „Ich frage mich, wie das Team das auffasst.“
- „Das wirkt vielleicht zu fordernd.“
Diese Sätze verweisen auf ein starkes Gespür für die Außenwirkung. Oft ist diese Haltung von Empathie geprägt, manchmal aber auch von Unsicherheit. Für mich ist es hilfreich, das nicht zu bewerten, sondern als Hinweis auf die innere Landkarte zu verstehen.
In meiner Arbeit frage ich dann gern zurück: „Und was würdest du dir in dieser Situation selbst wünschen?“ – eine Einladung, wieder Kontakt zum eigenen inneren Erleben aufzunehmen.
Zwischen Spiegel und Perspektivwechsel
In Gesprächen achte ich auf diese sprachlichen Signale. Sie helfen mir, feine Impulse zu setzen. Wenn jemand sehr selbstbezogen argumentiert, lade ich zum Perspektivwechsel ein: „Wie könnte das auf dein Gegenüber wirken?“
Umgekehrt frage ich bei stark fremdbezogenen Aussagen nach dem inneren Erleben: „Was macht das mit dir?“
Durch diese Art des Fragens entsteht oft eine neue Balance – zwischen dem, was in uns lebendig ist, und dem, was wir bei anderen wahrnehmen. Es ist ein Wechselspiel aus Innen- und Außenwelt, das zu mehr Klarheit und Verbindung führt.
Transfer zur KI-Nutzung
Auch im Umgang mit einem Large Language Model (LLM) wie ChatGPT lässt sich dieses Muster nutzen. Du kannst dem Modell gezielt eine Perspektive zuweisen – und dadurch die Qualität der Antwort deutlich beeinflussen.
Hier zwei einfache, aber wirkungsvolle Prompt-Beispiele:
- „Formuliere diese Argumente aus Sicht der Kundin.“
- „Welche Argumente sprechen aus meiner Perspektive für diesen Vorschlag?“
So trainierst du das Modell, zwischen Innen- und Außenperspektive zu wechseln – was in Beratung, Führung oder Konfliktklärung hilfreich sein kann.
Ein dritter Impuls für die Arbeit mit LLMs:
- „Gib eine Einschätzung, wie dieser Vorschlag auf eine skeptische Kollegin wirken könnte – und formuliere dann eine Version, die deinem eigenen Stil besser entspricht.“
Solche differenzierten Anfragen machen den Unterschied – sie fördern Klarheit und ermöglichen tiefere Erkenntnisse.
Zum Nachdenken
Wann hast du zuletzt erlebt, dass du ganz bei dir warst – oder ganz beim Gegenüber? Und wie hat sich das auf deine Kommunikation ausgewirkt?
Vielleicht magst du künftig häufiger darauf achten, wo deine innere Aufmerksamkeit gerade liegt – und wie du durch feine Fragen oder Prompts einen bewussten Perspektivwechsel einleiten kannst.
Gleichheit oder Unterschied
Ein Blick auf innere Sortierungen
In einem meiner letzten Teamgespräche fiel mir wieder auf, wie unterschiedlich wir Informationen bewerten – je nachdem, ob wir auf das Gemeinsame oder das Trennende achten. Vielleicht kennst du das: Ein Vorschlag wird vorgestellt, und während einige nicken und sofort Parallelen zu früheren Projekten sehen, äußern andere Bedenken – sie sehen vor allem, was diesmal anders ist. Genau hier setzt das Metaprogramm Gleichheit / Unterschied an. Es beschreibt, wie wir neue Informationen innerlich sortieren: Schaue ich auf das, was vertraut und ähnlich ist? Oder fällt mir zuerst auf, was neu oder anders wirkt?
Sprachliche Hinweise im Alltag
Wenn jemand mit einem Fokus auf Gleichheit spricht, klingt das oft so:
- "Das ist genauso wie bei unserem letzten Projekt."
- "Das kenne ich, das hatten wir schon mal."
- "Das fügt sich gut ins Bestehende ein."
Ein Unterschiedsfokus hingegen zeigt sich eher so:
- "Das ist völlig anders als bisher."
- "Irgendetwas passt hier nicht."
- "Das springt sofort ins Auge."
Solche sprachlichen Muster tauchen überall dort auf, wo neue Informationen bewertet werden – in Teammeetings, Beratungsgesprächen oder Feedbackrunden. Für mich ist es hilfreich, diese Hinweise nicht vorschnell zu bewerten, sondern als Zugang zu verstehen: Was bewegt mein Gegenüber gerade? Ist es der Wunsch nach Sicherheit im Vertrauten oder die Irritation durch das Neue?
Ein Impuls für deine Gesprächsführung
Wenn ich merke, dass du auf Ähnlichkeiten achtest, frage ich vielleicht: „Was daran wirkt für dich vertraut?“
Und wenn dein Blick eher auf dem liegt, was sich unterscheidet, dann hilft eine andere Frage: „Was genau erscheint dir hier neu oder ungewohnt?“
Diese kleinen Impulse können viel bewirken – besonders in Veränderungsprozessen, in denen Teams zwischen Orientierung und Neugier schwanken. Beide Haltungen haben ihre Berechtigung. Und wenn jemand stark auf Unterschiede fokussiert ist, frage ich manchmal ganz vorsichtig: „Was ist dir vertraut – und was wirkt eher irritierend?“ So bleiben wir im Gespräch.
Anwendung mit einem Sprachmodell
Auch in der Arbeit mit einem LLM kannst du dieses Muster bewusst einsetzen. Stell dir vor, du arbeitest an einem Konfliktklärungsgespräch. Dann könntest du das Modell so ansprechen:
- „Vergleiche bitte die beiden Perspektiven in diesem Dialog – was sind die Gemeinsamkeiten, was unterscheidet sich?“
- Oder: „Was erinnert dich an andere Situationen?“ versus „Was wirkt hier besonders ungewöhnlich?“
Ein weiteres Beispiel aus dem Change Management:
- „Was könnte helfen, vertraute Elemente im Veränderungsvorhaben sichtbar zu machen?“ oder „Welche Aspekte weichen stark vom bisherigen Kurs ab?“
Durch solche gezielten Fragen lenkst du den Blick – entweder auf Stabilität oder auf das Neue. Und du trainierst dabei nicht nur das Modell, sondern auch dein eigenes Gespür für innere Sortierungsmuster.
Zum Schluss ein kleiner Gedanke
Wie reagierst du meist auf Neues – mit dem Blick auf das Vertraute oder auf das Ungewöhnliche? Vielleicht magst du dir diese Frage beim nächsten Gespräch einmal mitnehmen.
Metaprogramme in der Praxis erleben
Wenn ich auf unsere gemeinsame Reise durch die Welt der Metaprogramme zurückblicke – etwa so, wie ich zu Beginn eines Coachings mit einem wachen Blick auf das innere Landkartenmaterial meines Gegenübers schaue –, dann erkenne ich darin eine durchdachte Struktur, die mehr ist als nur Theorie. Wir haben Begriffe nicht nur erklärt, sondern in lebendige Situationen gebracht – in Besprechungen, Feedbackgesprächen oder Beratungskontexten. Immer wieder war dabei auch ein LLM ein Teil der Bühne.
Du hast gesehen, wie sich innere Sortierungen durch Sprache zeigen – und wie viel Klarheit entsteht, wenn wir beginnen, genau hinzuhören. Die Unterscheidung zwischen proaktivem und reaktivem Verhalten zum Beispiel: In einem Teamgespräch kann sie entscheidend sein, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen oder auf Impulse von außen zu reagieren. Oder nimm die Frage nach interner und externer Referenz – eine kleine Beobachtung, die im Bewerbungsgespräch oder im Führungskontext einen großen Unterschied machen kann.
Jedes dieser Metaprogramme trägt eine besondere Qualität in sich. Wenn ich beginne, diese feinen Unterschiede wahrzunehmen, verändert sich meine Kommunikation. Ich passe meine Sprache nicht an, um zu manipulieren, sondern um Verbindungen zu schaffen. Wie ein Brückenbauer zwischen inneren Welten. Diese Haltung – kongruent, zugewandt und klar – ist vielleicht das Wichtigste, was ich dir mitgeben möchte.
Es hilft, sich selbst immer wieder dabei zu beobachten: Welche Sortierung läuft bei mir gerade ab? Wie reagiere ich auf Muster bei anderen? Genau an diesem Punkt beginnt die Veränderung – in Gesprächen, im Coaching, im Team, aber auch im Dialog mit einem Sprachmodell wie ChatGPT. Denn auch hier kann ich beobachten, wie Antworten entstehen – und gezielt mit Prompts experimentieren, um die Sortierung des Modells zu beeinflussen. Das macht nicht nur Spaß, sondern schärft die Wahrnehmung.
Zum Abschluss mag ich dich einladen, weiter zu beobachten. Vielleicht erinnerst du dich beim nächsten Gespräch an einen dieser Aspekte. Oder du probierst bewusst aus, wie sich ein LLM anders verhält, wenn du mit einem Prompt spielst, der etwa auf Unterschiedsorientierung oder externe Referenz setzt.
In diesem Sinne: Hab Freude am Beobachten, am achtsamen Zuhören und an einer Kommunikation, die Brücken baut – innen wie außen.